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Public & Social Sector

Politik und Story – in einem Atemzug genannt, beschwören sie Warnungen vom Verfall der Politik durch ihre Inszenierung und Ästhetisierung herauf. Doch ist diese Antipathie noch zeitgemäß? Kann Politik es sich leisten, auf die sinnstiftende und mobilisierende Kraft von Narrativen zu verzichten? Unsere Antwort: Nein. Denn das Prinzip ‚Story’ ist ein konstitutiver Bestandteil politischen Handelns.

Kontakt: Frank Otto Dietrich, Managing Partner

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Politik im Wandel

Unsere politische Kultur ist von verschiedenen Friktionen gezeichnet, die den demokratischen Staat auf eine Bewährungsprobe stellen. Die Entfremdung zwischen den politischen Akteuren wächst. Das betrifft vor allem die Beziehung zwischen gewählten Repräsentanten und Repräsentierten – und artikuliert sich im Vorwurf von Macht- oder Elitenpolitik, im Erstarken populistischer Bewegungen und im Entstehen medialer Echo-Räume.

Zum anderen sehen wir uns mit komplexen, globalen Herausforderungen auf vielerlei Feldern konfrontiert. Diesen wird zunehmend mit Expertentum, Sachzwängen oder Technokratie auf der einen Seite oder mit eindimensionalen Antworten auf der anderen Seite begegnet. All dies entmündigt bzw. unterfordert den Bürger und höhlt den politischen Streit über die nie versiegende Frage aus, in welcher Gesellschaft und in welchem Staat wir leben wollen.

Im gleichen Zug steigen die Anforderungen an politisches Handeln. So deuten die Schlagwörter vom postfaktischen Zeitalter und fragmentierten Öffentlichkeiten darauf hin, dass Politik weder auf unumstößliche Gewissheiten zurückgreifen, noch auf den parlamentarischen, argumentativen Schlagabtausch beschränkt sein kann. Politik muss heute auf eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure, die Pluralität von Weltanschauungen und eine multimedial organisierte Gesellschaft reagieren.

In der politischen Arena streiten offenbar nicht Ideen, Argumente, Ideologien, Interessen, Verblendungen, Kapital und Macht, sondern Narrative!

Manfred Schneider, emeritierter Professor für deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum, Neue Zürcher Zeitung 2018

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Beyond Politics – Politik erzählerisch gestalten

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen stellt sich die Frage nach glaubhafter Sinnstiftung. Hier liegt die Funktion und Leistungsfähigkeit strategischer Narrative. Strategische Narrative verdichten eine politische Agenda, ohne ein hohles Schlagwort darzustellen. Bewusst gewählt, ermöglichen sie den politischen Akteuren, ihr Selbstverständnis und ihren politischen Auftrag zu klären – und damit ihr Handeln anzuleiten. Das gilt sowohl für einzelne Akteure, Verbände und Parteien, als auch für Stiftungen, NGOs sowie staatliche Institutionen. Wenn beispielsweise der größte deutsche Wirtschaftsverband am Ende eines narrativen Findungsprozesses entscheidet, nicht mehr erster Industrie-Lobbyist zu sein, sondern der beste Wirtschaftserklärer, dann wird dieses gewandelte Selbstverständnis ein anderes Handeln und eine andere Agenda zur Folge haben. Diese Transformation artikuliert sich auf verschiedenen Ebenen. Sie betrifft einzelne Elemente wie die Struktur einer Website oder den Tonfall einer Pressemitteilung ebenso wie die großen Fragen von Organisationsaufbau, Aufgabenverteilung oder thematischer Schwerpunktsetzung.

Mit Blick auf den öffentlichen, kollektiven Gebrauch von Narrativen wird deutlich, dass Narrative ein gesamtgesellschaftliches Ziel benennen und so ein politisches Handlungsfeld neu ordnen können. Darüber hinaus zeichnen sich Narrative durch ein komplexes Zusammenspiel von Handlungs- und Zeitdimension aus. Der Aufruf eines Narrativs ermöglicht daher eine politische Agenda über einen längeren Zeitraum zu begründen, zu motivieren und zu tragen.

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Handeln und mobilisieren

Stärker als die reine Argumentation besitzt ein Narrativ im Aufrufen der Imagination eine wichtige Mobilisierungskraft. Das zeigen Beispiele von Donald Trumps „Make America Great Again / America first!“ bis zu Angela Merkels „Wir schaffen das“. Sie versinnlichen abstrakte Ziele von BIP, Gemeinschaft, Integration oder Souveränität und knüpfen damit an die Lebenswelt der Menschen an.

Politische Akteure, die Menschen erreichen und mobilisieren wollen, bedürfen strategischer Narrative. WAALD begleitet politische Akteure von der Erarbeitung eines strategischen Narrativs bis zur Umsetzung der politischen Agenda.

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